Interdisziplinäres Literatur/Kunst Projekt
“Aneignung_Illuminations” von Andrea Simon ist ein Stipendiumsprojekt der GVL im Rahmen von Neustart Kultur 2021/22 (Bundesprogramm der Staatsministerin für Kultur und Medien). Frei nach 20 ausgewählten, selbst übersetzten Prosagedichten aus den “Illuminations” (1871-75) von Arthur Rimbaud (1854-91), entstanden uneingeschränkt eigene Textinhalte, eigene Bezugs- und Bedeutungsebenen. Es geht um Einsamkeit, um Sehnsucht, um Enthusiasmus, um Schönheit, um Verlust, um Verbundenheit, um Zorn und um Unerhörtes. Die Aneignung ist ein Gewaltakt, schafft es aber in eine hoffentlich neue Dimension. Die Rimbaudsche Lyrik ist in vielen Aspekten, bis hin zu kompletten Sätzen, solange sie in mein Textkonzept passten bis zu maximal 50%, wie ein Skelett der neuen Textkörper, bestehen geblieben. Fragmente, die die Plätze wechselten, angereichert oder ausgedünnt wurden, in einen neuen Zusammenhang gebracht wurden und so ihre hermetische Komplexität verloren zugunsten eines eigenen, nachvollziehbaren oder nachfühlbaren Textes. Geblieben ist auch der revoltierende Charakter bis hin in die sehr freie Verwendung von Satzzeichen. Die “Aneignungen” erzählen aus der Zeit der Pandemie in 2021, beleuchten Erinnerungen und Gefühlsebenen, “erleuchtet” von eigenen künstlerischen Visionen, und sie überlegen fortwährend warum sie da sind. Das sprechende “Ich” ist weder zwangsläufig die Autorin noch Arthur Rimbaud. Hier gilt ein weiteres Zitat von Rimbaud: “Je, est un autre (Ich, ist ein anderer)”. Das oft angesprochene Du kann ebenfalls jeder sein, auch “Ich”. Vol.1 bezeichnet die eher individuellen Prosagedichte 1-10. Vol.2 bezeichnet die eher gesellschaftlichen Prosagedichte 11-20. Im Tonstudio db mit dem Toningenieur Dirk Buro fand ich für meine Texte ein wunderbares, sensibles zu Hause und habe sie selbst eingesprochen. Im folgenden können Sie alle Texte einzeln angeklickt hören. Weitere Bestandteile des Projekts sind eine Fotoserie (Auswahl ist eingefügt), Objekt und Rauminstallation. Der Prosagedichte Zyklus ist nun auch erhältlich, im freundlichen Plattenladen nebenan, auf Bandcamp: andreasimon.bandcamp.com/album/aneignung-illuminations
Nr. II “Anfang” jetzt im Video “Dancing Spirit
Vol.1
Vol.2
GÄSTEBUCH: “Die Idee hinter diesem Projekt hat mich von Anfang an begeistert. Die dabei entstandenen Texte sind poetisch, sensibel und außergewöhnlich. Besonders gut gefällt mir der 1. Teil. Und durch die fantastische Lesung entfaltet sich erst ihr ganzes Potenzial. Wow! Großes Lob!!“ (Anja Simon-Mähner) “Ich bin sehr berührt von den Texten. Sie werden auch meine Begleiter in den nächsten Tagen sein. Die Stimme unterstreicht sehr schön die Texte, ruhig und mit viel Aussagekraft. Und wie gesagt, die Texte sind immer und immer wieder zu hören. Und haben erstaunlich mit der Gegenwart zu tun.” (Sonja Lehnert) “Die beschriebenen Zustände sind in sehr außergewöhnliche Ausdrucksweisen und Metaphern gepackt, sehr beachtlich. () Zusammenfassend ist die Sammlung stilistisch schlüssig, und nötigt mir einigen Respekt ab (). (Christian Golusda) “Schön. Übrigens gefällt mir die 2. Reihe immer besser, je öfter ich sie höre. Das spricht wirklich für die tolle Qualität deines Werkes, was für mich jedenfalls ein absolutes Qualitätsmerkmal ist. (Boris Bergmann)
Die finale Rauminszenierung in der Solo Ausstellung “Dancing Spirit” Andrea Simon, Works 2017-2022, in der Stadtgalerie im Badehaus alter Kurpark in Bad Soden/Ts. MEHR INFO
Fotoserie “Illuminations”
Auswahl
Heller Kopf
Die kleine Skulptur “Heller Kopf” ist ebenfalls Bestandteil des Projekts und wird die finale Rauminstallation ebenso bereichern wie ausgelegte QR Codes zum Aufrufen der Gedichte.
(Perückenkopf, 8000 Glaskopfstecknadeln)
Copyrights der neuen Nachdichtungen “Aneignung_Illuminations” und der Fotografien “Illuminations” bei Andrea Simon. Zitieren, Kopieren, Downloaden ist nicht erlaubt gemäß Urheberschutzgesetz!
Danke an die Verwertungsgesellschaft GVL und die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien mit dem Stipendienprogramm Neustart Kultur, ohne die dieses Projekt keinen Weg in die Wirklichkeit gefunden hätte.